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Burgen, Schlösser und Ruinen

Burgruine Pappenheim

DE 91788 Pappenheim, Dr.-Wilhelm-Kraft-Weg 15

Die Burg erscheint erstmals um 1214 in einer Schriftquelle als Besitz der Reichserbmarschälle. Die Kapelle wurde bereits zwischen 1171 und 1182 durch den Eichstätter Bischof Egilolf geweiht. Im frühen 13. Jahrhundert wurde die Burg massiv ausgebaut, erkennbar an den großformatigen Buckelquadern an Ringmauer (Reste), Wohnbau und Bergfried. Um 1220 belagerte der Bayernherzog Otto der Erlauchte die Veste und richtete einigen Schaden an. Ende des 13. Jahrhunderts teilten die Brüder Hiltprand und Heinrich den Familienbesitz unter sich auf. Heinrich von Pappenheim begann ab 1280 mit einer Erweiterung der Burg. Damals wurde insbesondere die Vorburg an der gefährdeten Westseite erweitert.
In den folgenden Jahrhunderten wurde die Anlage noch mehrmals umgebaut und modernisiert. Von spätgotischen Ausbauten der Kernburg sind etliche Spolien vorhanden, in der Vorburg stehen noch zwei Gebäude des ausgehenden 15. Jahrhunderts unter Dach. Um 1500 umgab man die Kernburg mit einem Zwinger nebst Rundtürmen zur Stadtseite.
Im Spanischen Erbfolgekrieg kam es 1703/04 zu einer erneuten Zerstörung und Besetzung durch französische Truppen. Anschließend wurde die Burg weitgehend verlassen und begann zu zerfallen. Dieser Verfall wurde im 19. Jahrhundert absichtlich beschleunigt, um die Burg zur romantischen Landschaftsstaffage umzunutzen.Der mächtige hochmittelalterliche Bergfried der Burg gilt als eines der bedeutendsten stauferzeitlichen Baudenkmäler Bayerns. Der heute 25 Meter hohe Turm war ehemals mindestens 30 Meter hoch. Die Seitenlängen des quadratischen Baukörpers betragen etwa 11,3 Meter, das Mauerwerk ist 3,3 Meter stark und verjüngt sich erst kurz unter dem heutigen Abschluss.