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Burgen, Schlösser und Ruinen

Burgruine Frankenstein

67468 Frankenstein, Deutschland

Der Name Frankenstein wird mit dem Edelfreien Helenger von Frankenstein 1146 erstmals urkundlich erwähnt.[2] Historiker gehen jedoch davon aus, dass die Gründung der Burg bereits früher stattfand, da einzelne Schriften von der Errichtung eines Turmes um 1100 berichten. Besitzer dieses Bergfrieds war das Kloster Limburg, das die Sicherung der Wege nach Speyer, Dürkheim und Worms zu gewährleisten hatte. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde die Burganlage bei Auseinandersetzungen zwischen Kurfürst Friedrich I. von der Pfalz und dem Grafen Ludwig I. von Pfalz-Zweibrücken in Mitleidenschaft gezogen, war aber im Jahre 1504 zumindest teilweise noch bewohnbar. Weitere Zerstörungen folgten vermutlich 1512, als Kaiser Maximilian I. über Graf Emich VIII. von Leiningen-Hardenburg die Reichsacht verhängte und der Graf von Nassau im Auftrag des Kaisers die Burganlage einnahm. Im Dreißigjährigen Krieg eroberte der spanische Heerführer Ambrosio Spinola die Burg. Wahrscheinlich wurden die Gebäude, die zunächst unbeschädigt waren, kampflos übergeben. Die Spanier stationierten möglicherweise eine kleine Besatzung in der Anlage, um ihren Tributforderungen Nachdruck zu verleihen. Im weiteren Verlauf des Krieges wurde die Anlage dann stark beschädigt. Im Spanischen Erbfolgekrieg nutzen französische Truppen Burg Frankenstein als Unterkunft. Für die französischen Soldaten wurde 1703 in der Burgkapelle nachweisbar ein Gottesdienst abgehalten; dies lässt darauf schließen, dass die Kapelle zu jener Zeit noch in einem brauchbaren Zustand war. Die Ruine besteht größtenteils aus den Überresten des einst zur Unterburg gehörenden dreiteiligen Palas aus dem 13. Jahrhundert, der überwiegend aus spätstaufischer bzw. frühgotischer Zeit stammt. Bauhistorisch wertvoll sind vor allem seine Lanzettfenster und die erhaltene mehrgeschossige Kaminanlage seines Mittelteils. Die Überreste der Oberburg sind über eine Felsentreppe zu erreichen. Sie bestehen vornehmlich aus der Ruine des von der ursprünglichen Wehranlage stammenden Wartturms aus dem 12. Jahrhundert. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts wurden bei Grabungen Fundamentreste einer Schildmauer freigelegt.