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Burgen, Schlösser und Ruinen

Burgruine Wolfsburg

67433 Neustadt an der Weinstraße, Sonnenweg

Wegen der gestreckten Form des Bergsporns, auf dem die Wolfsburg errichtet wurde, ist die Ruine bei einer Länge von etwa 140 m nur etwa 30 m breit. Die Längsachse der Anlage zeigt von Nordost nach Südwest.
Der Burghang fällt nach drei Himmelsrichtungen mehr oder minder steil ab. Die nördliche Seite, die dem Berg zugewandt ist, wurde durch einen in den Fels geschlagenen tiefen Halsgraben vom ansteigenden Berghang getrennt und mit einer dahinter errichteten Schildmauer geschützt.
Die Felsplattform hinter dieser Mauer war einst wie die Schildmauerecken mit Buckelquadern ummantelt und trug einen viereckigen Bergfried, der heute völlig zerstört ist. Der Schildmauer vorgelagert war eine Zwingermauer, welche die gesamte Hauptburg und die etwas tiefer liegende Vorburg eng umschloss. Den Zugang zum Zwinger gewährte ein nordöstlich gelegener Torbau, der ebenso wie das eigentliche Burgtor heute nicht mehr vorhanden ist. Die Kernanlage und die tiefer liegende Vorburg sind von einer gemeinsamen, weiter innen liegenden Ringmauer umgeben. Im Bereich der Kernanlage dominiert neben der Schildmauer die Ruine des quer zur Längsrichtung erbauten ehemaligen Palas mit den darunter liegenden Aufenthaltsräumen für Gäste niederen Standes und Wachpersonal.
Zum Schutz der Verbindung von Neustadt nach Kaiserslautern mit seiner Kaiserpfalz wurde die Wolfsburg vermutlich zu Beginn des 13. Jahrhunderts von Pfalzgraf Ludwig dem Kelheimer erbaut. Lehensurkundlich erstmals erwähnt wurde sie 1255 als Castrum Volfperg gemeinsam mit der Stadt Nova Civitas (Neustadt). Die Burg diente Albrecht von Lichtenstein als Wohnsitz, den er von Kurfürst Ludwig dem Strengen zum Lehen erhalten hatte und unter Androhung des Lehenentzugs ohne kurfürstliche Erlaubnis nicht mehr verlassen durfte. Während des Bauernkriegs 1525 wurde die Burg innerhalb kurzer Zeit zweimal erobert und geplündert. Nach der Niederschlagung des Aufstandes wurde sie wieder aufgebaut. In den ersten Jahren des Dreißigjährigen Kriegs diente die Festung der Bevölkerung aus den umliegenden Orten als Zuflucht, bis sie im Jahre 1633 von kaiserlichen Truppen niedergebrannt und geschleift wurde. Seither ist sie Ruine.