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Burgen, Schlösser und Ruinen

Schloss Bernburg

DE 06406 Bernburg, Schlossstrasse 24

Die Bernburg wurde vermutlich bereits am 29. Juni 961 als sächsische Rund- und Fliehburg mit Wall und Graben in einer Schenkungsurkunde von Kaiser Otto I. als „Brandanburg“ erwähnt. Im Jahre 1138 wurde sie erstmals als „Berneburch“ oder „Berneborch“ aus Anlass ihrer Brand-schatzung im Zusammenhang mit Streitigkeiten zwischen Welfen und Hohenstaufen erwähnt. In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts erfolgte unter Bernhard III. (Sachsen) der Wiederaufbau als große romanische Burganlage. Aus dieser Zeit stammt der mächtige Bergfried im Burghof, einer der größten in Deutschland, der nach örtlicher Überlieferung als Handlungsort der 22. Historie des mittelniederdeutschen Volksbuches Till Eulenspiegel gilt und deshalb als Eulenspiegelturm bezeichnet wird. Auch die in Resten erhaltene romanische Burgkapelle St. Pankratius stammt aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Ab 1498 gelangte Herrschaft und Schloss Bernburg an die Fürsten von Anhalt-Köthen, die die Burg hauptsächlich als Domäne, Verwaltungsmittelpunkt und Wohnort der Landesherrschaft nutzten und entsprechend umbauten (Altes Haus).
1538/39 ließ Fürst Wolfgang von Anhalt (1508–1566) durch den Hallenser Baumeister Andreas Günther im Nordwesten des Schlosshofes ein turmartiges Gebäude in reichen, nur noch teilweise erhaltenen Renaissanceformen errichten, den nach ihm benannten Wolfgangbau (heute westlicher Teil des sog. Langhauses).