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Burgen, Schlösser und Ruinen

Burg Creuzburg

99831 Amt Creuzburg, Deutschland

Errichtet wurde die Burg von 1165 bis 1170 im Auftrag von Landgraf Ludwig II. – nach der Überlieferung am Ort einer älteren befestigten Klosteranlage, zu deren Ersatz ca. 1173 das St.-Jakob-Kloster gestiftet wurde. Diese Bauphase entsprach dem Typus einer romanischen Ringmauerburg. Aus dieser Zeit blieben die Ringmauer, das Turmhaus mit Elisabethkemenate und Teile des Palas erhalten. Die Burg war als Festungsanlage nördlich von Eisenach zum Schutz der landgräflichen Besitzungen, der 1213 gegründeten Stadt Creuzburg und der dortigen Werrabrücke bestimmt. Ihre Blütezeit erlebte sie im 12. und 13. Jahrhundert, als sie eine der Nebenresidenzen der Landgrafen von Thüringen war. In dieser Zeit musste sie zwei schwere Belagerungen überstehen: 1260 im Verlauf des Thüringischen Erbfolgekrieges gelang es den Truppen der Sophie von Brabant, die Stadt zeitweise einzunehmen. 1295 wurden Stadt und Burg vier Wochen von König Adolf von Nassau belagert. Mit dem Aufkommen von Feuerwaffen war der militärische Wert der Festung gesunken, sie diente ab dem 15. Jahrhundert als Gerichtsort und Verwaltungssitz, hierzu wurde das Gelbe Haus errichtet. Im Dreißigjährigen Krieg und Siebenjährigen Krieg diente die Burg oft als Hauptquartier und Offiziersunterkunft durchziehender Heere. Im 18. Jahrhundert wurde die Creuzburg durch den Landesbaumeister Gottfried Heinrich Krohne für den sächsischen Herzog Johann Wilhelm als Schlossanlage umgebaut, aus dieser Zeit stammen das Herzoghaus, die Remisen und wahrscheinlich auch die im Schlosspark befindlichen Putten. Die Gesamtanlage umfasst heute die romanische Burg, die terrassenartige Parkanlage am Süd- und Osthang des Burgberges sowie die Zufahrtswege und einen Teil der Stadtmauer. Der Umfang der Burgmauer beträgt 340 Meter, die Innenfläche misst etwa 7400 Quadratmeter, womit die Creuzburg zu den größeren erhaltenen Steinburgen aus der Romanik in Thüringen gehört.