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Burgen, Schlösser und Ruinen

Burg Posterstein

Burgberg 1, 04626 Posterstein, Deutschland

Die Höhenburg ist aus einer kleinen Ministerialenburg aus dem späten 12. Jahrhundert hervorgegangen, die in der Renaissancezeit überbaut wurde.
Durch den römisch-deutschen König Konrad III. und Kaiser Friedrich I. Barbarossa wurde der hochmittelalterliche Landesausbau östlich der Saale-Elbe-Linie in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts vorangetrieben. In dieser Zeit entstand eine Vielzahl kleiner Herrschaften, die durch Ministerialen besetzt wurden. Ab 1222 nennen sich die Ministerialen nur noch „de lapide“ (von Stein).[1] Aus dieser Zeit stammen die noch erhaltenen Ringmauern und der 12 Meter hohe runde Bergfried. An der östlichen Seite wurde der Ringmauer später ein Zwinger vorgelagert. 1442 kaufte Nickel Puster die Herrschaft Posterstein für 800 Schock Freiberger Münze. Die Familie baute die Herrschaft durch umfangreiche Rodungen aus. An der Burg begannen Umbauarbeiten zu einer wohnlicheren Anlage. Der östliche Zwinger wurde mit einem Wohngebäude überbaut. Der Familie verdankt die bis in das 16. Jahrhundert nur als „Stein“ bekannte Burg ihren heutigen Namen. 1528 kaufte die Familie Pflugk die Herrschaft Posterstein. Unter ihrer Herrschaft erfolgte ein umfassender Umbau der mittelalterlichen Burg in ein Wohnschloss der Renaissance. Sichtbares Zeichen dieser Bauphase ist der Wendelstein von 1575. Die Ringmauer wurde dabei bis zur Höhe des heutigen Erdgeschosses abgetragen, die Fläche in der Kernburg verfüllt und die neuen Gebäude auf dieser Ebene errichtet.
Weitere Umbauarbeiten führte man 1684 bis 1701 durch. Das Obergeschoss wurde abgetragen und durch ein Fachwerkgeschoss ersetzt. Der Innenhof wurde überwölbt und das barocke Treppenhaus erbaut. Weiterhin erneuerte man die Fassade mit neuen Fenstern, die steinerne Brücke und das Portal entstanden, sodass das Schloss dem zeitgenössischen barocken Stil entsprach. Zur gleichen Zeit (1689) wurde auch die benachbarte Burgkirche mit einem prächtigen barocken Schnitzwerk ausgestaltet. 1951 kam es zum Abriss des intakten Nordflügels, auch unter "Gewinnung von Baumaterial". Das Dach- und Erdgeschoss wurden abgetragen, das Kellergeschoss wurde mit seinem Kreuzgewölbe aufgefüllt. Der Restbau erhielt eine neue, sehr witterungsempfindliche Giebelwand. Nach 1980 kam es zum Einsturz des Kreuzgewölbes, seitdem ist auch das Kellergeschoss eine Ruine. 1952 wurde ein Museum in der Burg eingerichtet, doch erzwangen Bauschäden 1977 dessen Schließung. Erst 1984 bis 1991 konnte die Burg umfassend saniert werden. 1999 holte man den Bauschutt aus den früheren Kellerräumen und sicherte danach das verbliebene Mauerwerk.