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Burgen, Schlösser und Ruinen

Burgruine Hanstein

37318 Bornhagen, Deutschland

Die Burganlage sitzt auf einem spornartigen Sandsteinfelsen des Höheberges, was für die Anlage der Verteidigungsanlagen vorteilhaft war. Insgesamt 5 Burgtore führten über die Vorburg bis zur Kernburg. Da die Burg ab dem 16. Jahrhundert verlassen wurde, sind die Ruinenreste der gotischen Burganlage nicht durch aufwendige Umbauarbeiten verändert worden. Ein Burgbrunnen befand sich in der ehemaligen Burgküche. Bis ins 18. Jahrhundert war der Kerker des Gerichtsbezirkes an verschiedenen Stellen der Burg. Es gab auch eine Burgkapelle in der Kernburg. Die älteste bislang bekannt gewordene Erwähnung der Burg Hanstein gibt vielmehr erst Lampert von Hersfeld anlässlich ihrer Zerstörung durch Heinrich IV. im Jahre 1070. Die Burg, die im Besitz des Grafen Otto von Northeim war, muss also einige Zeit vor 1070 errichtet worden sein. Vermutlich aus dem Erbe der 1144 ausgestorbenen Grafen von Northeim gelangte die Burg in welfischen Besitz. Im Teilungsvertrag der Söhne Heinrichs des Löwen von 1202 ist sie genannt, durch Heinrichs jüngsten Sohn Otto IV. gelangte sie 1209 an den Mainzer Erzbischof Siegfried. Die zweite Burg war am Ende des 13. Jahrhunderts in einem schlechten baulichen Zustand. Im Auftrag des Erzbischofs begannen Heinrich und Lippold von Hanstein 1308 mit dem Bau der heutigen Burg – „erst aus Holz, dann nach und nach aus Stein“. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg von schwedischen Truppen teilweise zerstört und seitdem nicht mehr dauerhaft bewohnt. Sie diente jedoch noch lange als Treffpunkt der verschiedenen Linien des Hauses Hanstein. Zu diesem Zweck wurde zwischen 1838 und 1840 ein neuer Saal erbaut. Zudem wurden Teile der Burg vorübergehend als Gefängnis genutzt. Durch die direkte Lage an der innerdeutschen Grenze wurde der Nordturm als Beobachtungsposten der DDR-Grenztruppen genutzt.